Varroose
Die Varroose, auch bekannt als Varroa-Milben-Befall, wird durch die Varroa-Milbe (Varroa destructor) verursacht und ist eine der größten Bedrohungen für Honigbienen weltweit. Die Milbe parasitiert sowohl die Bienenbrut als auch erwachsene Bienen und überträgt zahlreiche Viren, die zur Schwächung und zum Kollaps ganzer Bienenvölker führen können.
Die Varroa-Milbe ernährt sich vom Blut (Hämolymphe) der Bienen, was zu geschwächten und deformierten Bienen führt. Typische Symptome sind deformierte Flügel, Beine und Bäuche. Weiterhin können sie verschiedene Viren übertrag, wie das Deformed Wing Virus (DWV). Diese Viren schwächen das Immunsystem der Bienen zusätzlich und führen zu einer raschen Verbreitung von Krankheiten innerhalb des Bienenstocks.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit der Imker gegen die Varroose vorgehen. Der Einsatz von chemischen Mitteln wie Ameisensäure, Oxalsäure und synthetischen Akariziden ist weit verbreitet. Allerdings entwickeln die Milben zunehmend Resistenzen gegen diese Mittel.
Da Varroa-Milben bevorzugt Drohnenbrut parasitieren, kann die gezielte Entnahme und Vernichtung der Drohnenbrut zur Reduktion der Milbenpopulation beitragen. Weiterhin kann der Einsatz eines Gitterbodens helfen, die Milbenpopulation zu reduzieren, indem herunterfallende Milben aus dem Bienenstock entfernt werden.
Für die Prävention der Varroa-Milbe kann eine gute Bienenstockverwaltung helfen. Dazu gehört das regelmäßige Erneuern der Brutwaben, die periodische Inspektion der Brut und die Minimierung von Nährstoffstress durch Zufütterung von Zuckersirup und Pollenergänzung. Weiterhin können spezielle Bienenarten gehalten werden. Die Zucht und Verwendung von Bienenrassen, die eine höhere Toleranz gegenüber Varroa-Milben aufweisen, kann langfristig helfen, die Milbenpopulation niedrig zu halten.
Die Varroose stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Imkerei dar und erfordert ein umfassendes Management zur Kontrolle der Varroa-Milben. Durch den Einsatz einer Kombination aus chemischen, mechanischen und biotechnischen Maßnahmen sowie der regelmäßigen Überwachung der Milbenpopulation können Imker die Gesundheit ihrer Bienenvölker erhalten und die schädlichen Auswirkungen der Varroa-Milbe minimieren.